Osaka, Kyoto and
Kobe waren als die Kamigata-Gegend
bekannt; die Tanzformen, die sich hier entwickelt haben,
werden Kamigata-mai genannt (mai =
Tanz).
Entstanden im 16. Jahrhundert, haben sie sich aus den von den
höfischen Tänzern und Sängern im 12. Jahrhundert
begründeten und aus den Tanzdarbietungen zu den Banketten
in Kyoto entwickelt; sie beruhen insbesondere auf den
Tanztraditionen von noh, kabuki und kyogen,
beziehen sich jedoch auch auf Techniken der Puppenbewegungen in bunraku.
Kamigata-mai
wird auch jiuta-mai genannt,
weil zur Tanzdarbietung ein von den Menschen in Kamigata
gesungenes Volkslied (jiuta) gesungen wird, die älteste Form der Schamisen-Musik.
Während noh, kyogen
und bunraku alle Rollen von männlichen
Schauspielern übernommen werden. gehen die Ursprünge von kamigata-mai
auf die Tänze der Hofdamen, genannt "Maiko" oder "Geisha",
zurück.
Kamigata-mai wurde hauptsächlich als
Kleinbühnenkunst entwickelte und kam in einem zashiki
-Raum (ein mit einer Art feinster Bastmatten (tatami)
ausgelegter Raum in japanischem Stil ) zur Unterhaltung besonderer
Gäste. Aus diesem Grunde wird dieser Tanz gelegentlich auch "zashiki-mai"
genannt. Er wurde von
ästhetisch höchst sensiblen Persönlichkeiten
gefördert.
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Als Kleinbühnenkunst stellt kamigata-mai einen
großen Gegensatz zum weltberühmten kabuki-Tanz
dar, der auf großen Theaterbühnen zur Begleitung der nagauta
einer ausgesprochenen theaterorientierten
Musik, inszeniert wird.
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Kamigata-mai wird in einer verhaltenen, ruhigen und würdevollen
Weise dargeboten, in der die innersten Gefühle einer Frau zum
Ausdruck gebracht werden.
Der kabuki-Tanz hingegen ist bewegter, kraftvoller
und teilweise wild.
Vergrößertes Bild durch Anklicken!
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Weiterführende
Informationen über die japanische Kultur vermitteln die folgenden
Organisationen:: Japan
Information Network (JIN), Japan Center for Intercultural Communication
(JCIC) und The Japan Foundation. Sie sind zu erreichen über das neu
eingerichtete Portal Web Japan
Gateway for all Japanese Information:
Empfehlenswert ist der knappe, doch die wesentlichen Aspekte
herausstellende Überlick über den japanischen Tanz und die japanische
Musik: Overview of
Japanese Dance und
Overview of Japanese Music.[zur Zeit leider nur auf Englisch]
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noh / noh-gaku
/ sarugaku-noh
Eine der traditionellen darstellenden Künste des
japanischen Festlandes.
Ein Gesangs -und Tanzdrama, das aus dem mittelalterlichen sarugaku
hervorgegangen ist und in der Edo -Periode
(1615-1868)
vervollkommnet wurde, die 250 Jahr völlige Isolierung vom Rest der
Welt bedeutete und
in der sich Japans einzigartiges kulturelles Erbe
fern von äußeren
Einflüssen entwickelte.
Themen der Klassik kommen von Darstellern, die Masken tragen, zur
Aufführung..
Kamigata-mai wurde von einer besonderen
Form des noh-Theaters , shimai,
beeinflusst, in dem die Darsteller ohne Maske oder Kostüm
auftreten und ihre Fähigkeiten durch Körperfiguren und die
Verwendung eines Fächers zum Ausdruck bringen.
kabuki
Eine der traditionellen darstellenden Künste des japanischen
Festlandes;
ein Gesangs-
und Tanzdrama, das in der Edo-Periode als
eine Kunstform des Volkes entstand.
Ursprünglich von Straßenkünstlern gespielt, wurde diese
Kunstform von der Meiji Periode (1868
- 1912) an klassisch und stilisiert, und es ist diese mit dem Wechsel
vom Straßentheater zur Theaterbühne einhergehende
veränderte
Theaterform, die kabuki genannt wird.
Auch heutzutage kommen sowohl Neuinterpretationen wie Originalvorgaben
zur Aufführung und werden Vorstellungen für das einfache Volk
inszeniert.
kyogen
Allgemein wird hierunter jede Kunst des gesprochenen Wortes verstanden,
doch ist in der Regel noh kyogen gemeint. Wie noh
handelt es sich hier um eine alte Kunstform, deren
Ursprünge sich im sarugaku finden:
Alltagsthemen werden im Sinne einer Komödie aufgeführt.
bunraku
Eine der traditionellen darstellenden Künste Japans. Es ist das in
Osaka entstandene Puppentheater. Wie
kabuki war diese Kunstform beim gemeinen Volk beliebt
und entstand während der Edo-Periodede. Kabuki,
noh und bunraku ist bekannt unter
dem Begriff sandaikokugeki, die drei großen
nationalen Theaterformen.
Schamisen (shamisen)
Die Schamisen ist eine dreiseitige Laute und wurde während der
Edo-Periode in Japan eingeführt. Diese Periode war die Zeit einer
wachsenden Schicht sowohl von Handelsleuten als Samurais
(Angehörige der Kriegerkaste), die nach dem Krieg außer dem
Zeitvertreib nicht viel zu tun hatten.
Die Schamisen wurde sehr schnell als das am besten für die
Unterhaltung geeignete Instrument populär.
Osaka war stets eine
Handelsstadt. In der Edo-Periode war es besonders der
Reismarkt. Händler kamen von ganz Japan. um Reis in Osaka
zu verkaufen, und
sie luden dann ihre Großkunden und samurai zu
Banketten ein. Da alle samurai noh-Drama
studiert hatten, wählten die jiuta-mai Tänzerinnen
berühmte Teile solcher noh-Stücke aus nund
bezogen sie in ihren jiuta-mai Tänzen mitein. Die
Hauptvorgabe des Jiuta-mai war, den besonderen
Gästen zu gefallen, woraus sich dann auch die damit verbundenen
Veränderungen erklären.
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